Wir brauchen Freiheit, also. Glauben wir – keine Chance. Dabei hat jede und jeder einen Einfluss größer als null 1. Diesen Einfluss, diese Chance nutzen wir. Von Bayern bis Hamburg: Martin Schulz war auf Sommertour durch Deutschland. Unser Korrespondent Thomas Kreutzmann war dabei – und hat einen ausgeglichenen Kanzlerkandidaten erlebt, der mehr mit sich im Reinen ist als noch vor ein paar Wochen. Der Bärtige hält einen Bruchstein in der Hand – so einen, mit dem sie hier, an der „Schanze“ in Hamburg, Scheiben, aber gottseidank keine Schädeldecken eingeworfen haben. Der Bärtige ist allerdings kein Randalierer vom Protest “G20 – willkommen in der Hölle“, sondern das genaue Gegenteil: SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz – wie meist im gedeckten Anzug mit Streifenkrawatte zum ordentlichen weißen Hemd. Die Doppeldeutigkeit des Fotos hat immerhin die Kollegen eines online-Portals veranlasst, zum Foto von „Schulz mit Stein“ zu witzeln: „Bildüberschrift gesucht!“ – das kann man lustig oder bösartig finden. Es zeigt aber zwei Dinge: erstens die Unbefangenheit des Kandidaten. Aber zweitens auch den Trend in Teilen der Presse, ihn nicht in allem ernst zu nehmen, weil er irgendwie nett und harmlos wirkt. Nach drei (nicht von ihm) verlorenen Landtagswahlen und deutlich gesunkenen Umfragewerten scheint Schulz machen zu können, was er will – er findet inzwischen selten ein (ungeteilt) positives Echo. Das Überraschende: bei seiner Sommerreise in dieser Woche erlebt man einen meist ausgeglichenen und freundlichen Mann, der mehr mit sich im Reinen ist als noch vor Wochen. Nur zu Wochenanfang, in Bayern, ist seine Dünnhäutigkeit kurz spürbar. Es läuft wieder mal nicht gut für die SPD. Denn nach dem teilweise missglückten Polizeieinsatz gegen die Kriminellen von Hamburg steht der sozialdemokratische Bürgermeister voll in der Kritik; und die Union attackiert die SPD da, wo es den Sozialdemokraten besonders wehtut, nämlich an ihrer angeblichen Unfähigkeit, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Das nervt Schulz gewaltig. Ribéry Kämpft Um Vertrag: 'Keine Einfache Situation'Er ist “stinksauer”, wie man aus seinem Umfeld hört, dass Kanzlerin und Führungskräfte der CDU halbherzig Olaf Scholz unterstützen, während aus der zweiten Reihe der Union massive Anfeindungen bis zu Rücktrittsforderungen auf den Hamburger SPD-Mann niedergehen. Dabei habe sich doch Angela Merkel selbst für Hamburg als Ort des G20-Treffens entschieden – und gemeinsam mit Bürgermeister Olaf Scholz und den nationalen wie örtlichen Ordnungskräften im Vorfeld die Sicherheitslage besprochen, hören wir aus der SPD. Richterin Heer Zum Fall Rupperswil: «Rachegedanken Dürfen Keine Rolle Spielen»Schulz im Schanzenviertel: Eine zweischneidige Angelegenheit Martin Schulz jedenfalls hat zu Wochenanfang ein Problem: schon seit Wochen steht fest, dass seine Sommerreise durch Deutschland in Bayern beginnen und in Hamburg enden soll. Unter anderem mit einer Hafenrundfahrt, anlässlich derer sich mit den begleitenden Journalisten vortrefflich über Globalisierung nachdenken und das eine oder andere dekorative Foto schießen ließe. Nach den Krawallen geht das aber nicht mehr, wenn – sinnbildlich gesprochen – in Hamburg noch die ausgebrannten Autowracks rauchen.
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March 2019
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