Die Kunsthistorikerin Kristine (Dagmar Manzel) ist in ihrer Ehe nicht mehr glücklich – und verliert nach einem großen Streit mit Ehemann Herbert (Ernst Stötzner) auch noch ihre Stimme. Zeit für eine Auszeit! Kristine zieht nach Südfrankreich, in das Ferienhaus der Familie. Obwohl die Dorfgemeinschaft, bestehend aus Franzosen und deutschen Auswanderern, über die Rückkehr der lange abwesenden Kristine verwundert ist, kommt die alte Vertrautheit schnell wieder. Doch bald gibt es Trubel. Ein paar sommerliche Tage in Frankreich, in denen ein Paar, dessen Ehe kurz vorm Scheitern stand, doch noch einmal die Kurve bekommt, davon erzählt Nana Neul in ihrem Film „Stiller Sommer“. Die Sprachlosigkeit der Heldin über weite Strecken der Handlung und der erkenntnisreiche Perspektivwechsel nach zwei Dritteln des Films – das kam bei allen. Die ersten Assoziationen sind ungut. Ein Rollkoffer knattert übers Kopfsteinpflaster, poltert in ein Häuschen in den französischen Cevennen, es gibt. Alle Infos zum Film Stiller Sommer (2014): In der Tragikomödie Stiller Sommer beginnt die verstummte Dagmar Manzel in Südfrankreich eine Affäre. Apr 10, 2014 - Stiller Sommer: Drama 2013 von Jörg Siepmann/Harry Flöter mit Dagmar Manzel/Arthur Igual/Rainer Galke. Auf DVD und Blu-Ray. Kristines Tochter Anna (Marie Rosa Tietjen) stattet dem Ferienhaus einen Besuch ab und bringt ihren neuen Liebhaber Franck (Arthur Igual) mit – der eine heimliche Affäre mit Annas Mutter beginnt. Als dann auch noch Kristines Ehemann Herbert vorbeischaut, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Herbert will seiner Frau den Seitensprung mit Frank zwar verzeihen, aber in dem kleinen Ort bleibt nichts lange geheim und schon bald werden die erotischen Spannungen im Haus der deutschen Familie öffentlich. Es ist manchmal schon erstaunlich, wie unterschiedlich ein einzelner Film über seine ganze Laufzeit sein kann. Die ersten zwei Drittel von „Stiller Sommer“ plätschern wie bei einer lauen Samstagnachmittags-Fernsehkomödie dahin, mit Beziehungs-Frust und gedämpftem Seitensprung-Spaß, mit amourösem Chanson im Ohr und französischem Idyll fürs Auge, mit charmanten knackigen jungen Burschen, abgeschlafften älteren Herren und sehnsüchtigen Gattinnen in mittleren Jahren. Alles ist irgendwie zwar ganz gefällig, aber dann doch so abgedroschen, dass man gerne die Flucht ergreifen möchte. Doch wer zu früh flieht, dem entgeht ein brillantes letztes Drittel, das sich als erotisch-dramatische Antithese und Kehrseite der ersten 60 Minuten erweist und ohne diesen Vorbau gar nicht möglich gewesen wäre. Diese gewagte aber im Nachhinein überzeugende Konstruktion hat sich Nana Neul ausgedacht, die ihr Drehbu. Die ganze Kritik lesen. Der neue Film von Nana Neul („Mein Freund aus Faro“) spielt in Frankreich und ist doch unübersehbar im Milieu des „typisch Deutschen“ angesiedelt. Die gut situierten Mittfünfziger in ihren geschmackvollen Ferienhäusern, die einerseits die französische Lebensart genießen und andererseits gerne unter sich bleiben – man hat sie gefühlt schon in Dutzenden von Filmen gesehen. Und man meint zu wissen, worauf es auch dieses Mal hinausläuft: Das südliche Flair bringt die strengen deutschen Seelen wieder in Schwung. Kristine (Dagmar Manzel) hat Letzteres bitter nötig: Sie hat ihre Stimme verloren, ob wegen Überarbeitung oder Unzufriedenheit bleibt unklar. Da sie darüber nicht sprechen kann, thematisiert der Film es auch nicht. Es hat etwas, wenn eine Figur so eingeführt wird: Die Annäherung an die alte Freundin und Ferienhausnachbarin Barbara (Victoria Trauttmansdorff) verläuft harmonischer, als wenn Kristine Widerworte geben könnte. Wie soll man sich aussprechen ohne Stimme. Auch der Tochter (Marie Rosa Tietjen) bleibt eine Standpauke erspart, als Kristine sie im Bett mit dem Franzosen Franck (Arthur Igual) findet. Und als Ehemann Herbert (Ernst Stötzner) angefahren kommt, kann Kristine sich dessen Wunsch nach Aussprache einfach verweigern. Dann ist es Franck, der Liebhaber der Tochter, der Kristines Stummheit am besten für sich auszunutzen weiß: Er verführt sie zum Pilzeessen und dann zu mehr. Dass sie nichts sagen kann, nichts sagen muss, scheint es wiederum Kristine leichter zu machen, sich darauf einzulassen.
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March 2019
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